Dienstag, 22. Januar 2013

Tag 3 "Hamed Ela und Dodom"

Die Morgentoilette fällt spärlich aus. Zähneputzen aus der Wasserflasche, waschen mit Wet Wipes, und die Mutigen trauen sich aufs Wellblechklo.
Bei Sonnenaufgang frühstücken wir schon.


Anschließend wird alles für die Weiterfahrt zusammengepackt.


Noch mal das Auto checken ...

Auf Wiedersehen, Hamed Ela.

Wir fahren weiter durch die Wüste, zum Teil mit bis zu 80 km/h..
Merit knipst und Maya lenkt.
Rast in einem unbekannten Dorf

Immer wieder ändert sich die Landschaft. Irgendwann fahren wir vom Wüstensand auf das erkaltete Lavafeld.

Unser nächstes Ziel ist das Militärcamp Dodom westlich des Vulkans, wo wir eine längere Rast einlegen.

Nach einem frühen Abendessen brechen wir zu Fuß auf, um den Vulkan zu besteigen.

Die Wanderung ist eigentlich nicht anstrengend, aber bei Dunkelheit empfinde ich es als unangenehm und kniffelig, über die Felsen zu klettern, da ich nicht gut sehen kann und bei jedem Schritt unsicher bin. Die anderen in meiner Gruppe haben aber offenbar keine Schwierigkeiten damit, also liegt es wohl an mir. Dennoch fällt Yarden einmal hin und holt sich Schnittwunden am scharfen Lavagestein, zum Glück nichts Ernstes ...

Nacht 3 "Erta'Ale Lavasee"

Oben auf dem Vulkan angekommen, stehen wir zunächst noch in einigen hundert Metern Entfernung vom Krater und bestaunen das nächtliche Schauspiel.
Dann heißt es, die Felsen hinunter zu klettern und direkt zum Kraterrand zu laufen.
................ Und dann der Lavasee ........................

Nichts bereitet einen auf sowas vor! Ich kann hier nur Bilder zeigen, aber das Erlebnis umfasst soviel mehr als nur das Visuelle! Der Geruch ... die brandenden, brutzelnden, knisternden Geräusche ... die Hitzeböen ... die spitzen Lavakiesel unter den Händen und Knien ... das Gefühl, völlig jenseits von Raum und Zeit zu sein.

Der See ist dunkel verkrustet, aber an seinen äußeren Rändern brechen immer wieder kleinere Eruptionen aus.
Wie ein Feuerwerk spritzt grell leuchtende Lava in die Höhe, bevor ein wellenartiger Schwall glühender Masse sich blasig wabernd über die schwarze Kruste schiebt und während des Erkaltens langsam dunkler wird.
Plötzlich dasselbe an einer ganz anderen Stelle.
Plötzlich ein gezackter Riss quer durch den See und eine überraschende Eruption mittendrin.
Wir schweigen und staunen. Als sich dann doch Gespräche entwickeln, sind sie genauso über-, außer- und unterirdisch wie das Erlebnis selbst ;)

Nic hat tatsächlich eine Flasche Laphroaig mit auf den Vulkan geschleppt. Die will er natürlich nicht wieder hinuntertragen ... Die geleerte Flasche findet ein würdiges und spektakuläres Ende, hier das letzte Foto zu ihren Lebzeiten:
Unsere japanische Nachbargruppe war ebenfalls nicht faul und hat das ein oder andere Musikinstrument eingepackt.

Hier noch ein paar weitere Eindrücke ... ohne Worte ...
Unsere Gruppe ist die letzte, die hier in der Nacht verharrt. Negasi muss uns fast mit Gewalt vom Kraterrand zum provisorischen Camp zerren, wo wir auf Matratzen noch ein paar Stunden schlafen, um bei Sonnenaufgang den Abstieg zu beginnen.