Montag, 28. Januar 2013

Tag 8,9 "Chele Anka Waterfall, Fahrt nach Axum"

Ich verbringe den Sonntag morgen mit Ore, einer ... schon wieder ... Israelin, die ich im Hotel kennengelernt habe. Wir trinken leckeren Buna (=Kaffee) im Starbacks. Was es nicht alles gibt ;)
Jedes Café, das etwas auf sich hält, hat so eine bühnenartige Ecke für die Kaffeezubereitung, oft mit frischen Blumen/Schnittgrün geschmückt. Dort sitzt dann eine Frau, die die Kaffeebohnen frisch röstet und dann mit der rauchenden Pfanne durch den Raum geht, damit jeder Gast einen Schwall Kaffeeduft genießen kann. Anschließend mahlt sie die Bohnen von Hand in einem Mörser und kocht in der dunklen krugförmige Kanne den berühmten äthiopischen Buna. Das weiße Gefäß enthält Räucherwerk, das ebenfalls zu allen möglichen Gelegenheiten verbrannt wird und meiner Meinung nach sehr lecker riecht.

Nachmittags wollen Ore und ich mit Negasi und Freunden von ihm einen Wasserfall namens Chele Anka in der Nähe von Mekele besuchen. Negasi ist zwar offizieller Touristenführer, aber dort war er auch noch nie.
Der Wasserfall ist wunderschön und lauschig, wir klettern auch hinunter.
 Das Dorf hat dort auch eine hübsche Kirche am Berghang.
Ein bisschen verdorben wird uns dieser Nachmittag allerdings durch die - nachträglichen - Forderungen der Anwohner nach einem wiederum deftigen Trinkgeld. Selbst Negasi und seine äthiopischen Freunde kommen mit dieser Situation nicht so gut klar. Wieder einmal wird das, was wir anbieten, beleidigt weggeworfen (wirklich! auf die Wiese geschmissen), aber das ist oft nur ein Trick. Ich selbst gebe jedenfalls keinen cent mehr, und ich weiß nicht, ob einer von den anderen unbemerkt noch etwas zahlt. Schade, dass es oft so endet.

Am nächsten Morgen verabschiede ich mich endgültig von Mekele und steige in einen Bus nach Axum. Der Bus steht zwar schon bereit, aber es dauert über zwei Stunden, bis wir endlich losfahren :) Afrika lehrt Geduld, aber das ist mir ja nicht wirklich neu ... 
Die Fahrt dauert eine gefühlte Ewigkeit, aber ich werde entschädigt durch eine fantastische Landschaft, besonders auf dem Abschnitt zwischen Adigrat und Adwa.

In Axum checke ich im Ethiopis Hotel ein (was mir mit 200 ETB ein bisschen überteuert erscheint, aber ich habe keine Lust, weiter herum zu suchen). In meinem Zimmer begrüßt mich ein unerwarteter Mitbewohner.
Nachdem die Taube hinausbefördert ist, gehe ich dann auch gleich schlafen.